Alte Schätzchen ziehen die Grundschüler ins Museum

Ob Ackergerät oder Zuber – Im historischen Bauern- und Heimatmuseum wird die Geschichte unserer Vorfahren wieder lebendig. Nordeifel. Ab dem Jahr 2005 bauten die Eicherscheider Eheleute Josef und Anneliese Arnolds mit viel Liebe zum Detail ihre alte Scheune zu einem stilechten Bauern- und Heimatmuseum aus.

Seither schufen sie nach zündender Gründeridee aus ihrem privaten Grundstock Stück für Stück eine schmucke historische Stätte. Ihre Sammlung gedieh längst zum überregionalen Publikumsmagneten und umfasst mittlerweile rund tausend seltene Exponate aus „großelterlichen Eifeltagen“. So etwa wurde mit Sachkunde zusammengetragen: Vom Ackergerät bis Zuber zum „Badetag für die ganze Familie“ und die große Wäsche, Textilien und Hausrat unserer Vorfahren, Handwerkszeuge für Fachwerkhaus, Feld und Garten wie Gewerbebetriebe.

Ihr Arrangement ermöglicht die lebendige Darstellung vergangener Epochen. Eine Nähmaschine vom Baujahr 1922 gehört ebenso zum Ausstellungsinventar wie ein spielbereites Piano aus den Anfängen der Hausmusik. Eine mechanische, altersbemooste Schreibmaschine vom Urtyp „Adler“ (dreimal kreisen, dann erst zustoßen) verrät deutliche Spuren früher meist mühseliger Sekretärinnen-Tipperei. Und ein Kaufladen von „Anno Pief“ rundet die aktuelle Ausstellung ab. Die Krönung der Kollektion aber ist ein Bett aus massivem Holz, in dem die Bauersleute nach hartem Arbeitstag zur Ruhe kamen. Das Arnold‘sche Haus mit Getreidespeicher und jetzigem Museum wurde 1910 erbaut. Da traf es sich gut, dass Lehrerin Irma Ullrich von Simmeraths Grundschule im Sachunterricht der von ihr betreuten Klasse 3 b gerade den Stoff „Leben früher – Schule und die Eifeler Gesellschaft vor hundert Jahren“ erarbeitet. Da könnte kein noch so pädagogisch wertvo ller, theoretischer Ausflug in die Heimatgeschichte so viel Wissen vermitteln und informatives Anschauungsmaterial bereitstellen wie der Besuch im Museum. So erkundeten die 19 Schüler nicht nur das rustikale Eicherscheider Museum, sondern durchstreiften auch dessen romantischen Bauerngarten. Im Mini-Supermarkt von Anno dazumal fragten sie sich zweifelnd, ob es wohl vor hundert Jahren schon Gummibärchen gab? Der kleine Phil staunte nicht schlecht, „weil dieses uralte Klavier noch funktioniert“. Seiner Klassenkameradin Nadine hatten es „die vielen Gestecke und Raumschmuck von früher“ angetan. Andere blätterten wissbegierig in abgegriffenen, doch lesenswerten Bucheinbänden. Klassenlehrerin Ullrich kündigte an, „dass wir nun die Eindrücke unseres Museumsaufenthaltes im Unterricht verarbeiten“. Einig waren sich alle im Wunsch, den Ort der Erinnerung erneut zu besuchen.(M. S.)

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Bauernmuseum