Dorfläden setzen ihre Erfolgsbilanz fort

Die Konsumgenossenschaft Eicherscheid erfreut sich bester Gesundheit: Während so manche große Warenhauskette in die roten Zahlen rutscht, setzen die beiden Dorfläden in Eicherscheid und Rott ihre Erfolgsbilanz auch im vierten Jahr in Folge fort.

Bei der Generalversammlung der Konsumgenossenschaft Eicherscheid im Pfarrheim sprach Vorstandsmitglied Ludwig Siebertz vor den gut 25 erschienenen Mitgliedern von einer „soliden und kontinuierlichen Weiterentwicklung“ der beiden Geschäftsstandorte. Die erfreuliche Entwicklung habe mehrere Gründe, erläuterte Siebertz. Die „permanente Sortimentserweiterung“ habe dazu geführt, dass sich die beiden Dorfläden inzwischen als „kleine Vollsortimenter mit hohem Qualitätsstandard“ sehen dürften. Großen Wert lege man in den Geschäften auch auf guten Service, und die Orientierung am Kunden betrachte man als ständige Verpflichtung.

23 Arbeitsplätze

Insgesamt 23 Mitarbeiterinnen (zehn in Eicherscheid und 13 in Rott) verursachten im Jahr 2018 zwar 166.000 Euro Kosten, bedeuteten aber auch 23 Arbeitsplätze für die Region, betonte Siebertz. Insgesamt 36 Werbepartner in Eicherscheid und sechs in Rott erbringen der Konsumgenossenschaft eine jährliche Einnahme von 5000 Euro. Die Genossenschaft sei praktisch schuldenfrei, und auch die Energiekosten hätten am Standort Rott deutlich reduziert werden können, während in Eicherscheid der Energieverbrauch leicht anstieg, so Siebertz weiter in seinem Bericht. Der erhöhte Kühlbedarf im heißen Sommer 2018 wurde als ein nachvollziehbarer Grund angeführt. Die Energieaufwandskosten in beiden Läden beliefen sich im Vorjahr auf 12.700 Euro. Der heiße Sommer hatte aber auch seine positiven Seiten. Die hauseigene Photovoltaikanlage erbrachte eine Stromeinspeisungs-Gutschrift über 9000 Euro, 2000 Euro mehr als im Jahr zuvor.

Die Ausgaben im zurückliegenden Geschäftsjahr blieben mit 3300 Euro relativ bescheiden und bezogen sich auf diverse Ausstattungserfordernisse. Die Raumkosten schlugen mit 28.000 Euro zu Buche, und ein weiterer größerer Posten war der Umstieg auf ein neues Kassensystem (8000 Euro). An insgesamt 12.368 Stunden standen die Teams in beiden Läden im Vorjahr zur Verfügung, womit man auf einen Umsatz von 88,10 Euro je Stunde in Eicherscheid und 86,70 Euro in Rott kommt.

Nur erfreuliche Zahlen gab es bei den Umsätzen, wie Vorstandsmitglied Stefan Schroiff berichtete: Die Umsatzerlöse lagen 2018 in den beiden Läden bei 990.000 Euro, was noch einmal eine Steigerung um 12.000 Euro bedeutete. Dem gegenüber aber steht ein Materialaufwand in Höhe von 755.000 Euro, fast ausschließlich bedingt durch den Wareneinkauf. Das Betriebsergebnis 2018 fiel mit 21.000 Euro sehr positiv aus, so dass nach Steuerabzug unter dem Strich ein Jahresgewinn von 14.000 Euro steht. Nach Beschluss der Generalversammlung soll dieser Gewinn komplett der Rücklage zugeführt bzw. als Vortrag in das laufende Geschäftsjahr übernommen werden.

Ziel: Millionen-Grenze knacken

Nach dieser positiven Bilanz 2018 sah es Schroiff als nicht vermessen an, für das laufende Geschäftsjahr die Eine-Million-Euro-Grenze beim Umsatz zu knacken. Für 2019 aber ist andererseits auch sicher mit einer Erhöhung der Personalkosten um 7000 Euro zu rechnen, da die neuen Mindestlohnrichtlinien greifen. Wie zuletzt, wird auch für 2019 ein Jahresgewinn in Höhe von 14.000 Euro erwartet. Als weiteres Ziel für 2019 gab Stefan Schroiff die verbliebene kleine Resttilgung des Kredits an wie auch die Rückzahlung von 11.000 Euro an von Mitgliedern der Konsumgenossenschaft zur Verfügung gestellte Darlehen. Weiterhin sei es erforderlich, die derzeit hohen Personalkosten für die Erfassung der Ware zu senken und das System effektiver zu gestalten. „Darüber müssen wir sprechen“, so Schroiff.

Für den Aufsichtsrat der Konsumgenossenschaft hatte zuvor Gottfried Nonhoff ebenfalls die erfreuliche Jahresbilanz herausgestellt: „Wenn unsere beiden Läden weiter so laufen, dann wird die Konsumgenossenschaft Eicherscheid noch lange bestehen bleiben“, sagte Nonhoff, der die Kunden „als wichtigsten Baustein zum Erfolg“ bezeichnete. Die Zahl der Kunden kann die Genossenschaft nur vermuten. Fest steht aber, dass im vergangenen Jahr fast 140.000 Kundeneinkäufe in beiden Läden getätigt wurden. In diesem Zusammenhang wies Katrin Förster vom Vorstand noch auf die enge Verbundenheit der Ortsvereine in Rott und Eicherscheid zu den Dorfläden hin. Viele Ortsvereine verfügten über ein Kundenkonto und stellten mit ihren Einkäufen für Veranstaltungen eine große Unterstützung dar

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