Eicherscheid – Vorstellung für den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2022

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Eicherscheid – Vorstellung für den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2022

Eicherscheid,  von Hecken umgeben, vom Vereinsleben bestimmt

 Luftbild von Eicherscheid

 Ziel- und Konzeptplanung, wirtschaftliche Initiativen und Verbesserung der Infrastruktur

Der Nationalparkort (am Nationalpark Eifel) Eicherscheid liegt auf ca. 550 m Meereshöhe am Rande des Hohen Venns, es herrscht  ein atlantisch geprägtes Mittelgebirgsklima mit einem mittleren Niederschlagswert von über 1000 mm; dies hat zur Folge, dass überwiegend Grünlandwirtschaft betrieben wird. Es ist ein typisches Haufendorf mit lockerer Bauweise. Es gibt eine Innenbereichssatzung nach § 34 BauGB; ein Bebauungsplan ist für den neuen Kunstrasenplatz und den Bereich der Reithalle aufgestellt worden.

Entwicklungskonzepte werden seit 2006 kontinuierlich erstellt und weiterentwickelt. In sechs Zukunftswerkstätten  unter fachlicher Begleitung der RWTH Aachen und der Fachhochschule Aachen wurde ein Maßnahmenkatalog mit Ideen, Projekten und Konzepte für unser Dorf entwickelt und vieles davon ist mittlerweile umgesetzt worden. Dabei greifen wir aktiv auf Unternehmenssponsoring sowie entsprechende Förderprogramme (u.a. LEADER, Heimat-Förderung NRW, Dorferneuerung, Moderne Sportstätten) zurück.

Im Jahre  2007 hat sich unser Dorf in einer Zukunftswerkstatt ein Leitbild gegeben, das bei der diesjährigen Zukunftswerkstatt nur leicht verändert wurde:  Es lautet:

Die ZUKUNFT ENTWICKELN – DAS ERBE BEWAHREN

Folgende Ziele wurden vereinbart:

  • Zusammenhalt der Generationen über aktive, engagierte Vereine, die im Interesse aller Einwohner*innen ehrenamtlich zusammenarbeiten.
  • Eigeninitiative zum Erhalt von Versorgung, Infrastruktur und Arbeitsplätzen ist die Quelle für eine gesicherte Zukunft
  • Nutzergerechter Verkehr und dorftypisches Bauen  mit einer ortscharakteristischen Grüngestaltung zum Erhalt der einzigartigen Heckenlandschaft im und um den Ort
  • Schätze der Natur und der dörflichen Struktur für Dorfbewohner bewahren und für Gäste im Sinne eines sanften Tourismus entdecken und nutzen.

 

Wir haben erkannt, dass das gastronomische Angebot zu wünschen übrig lässt und haben festgestellt, dass zurzeit zu wenige Baugrundstücke für junge Bürger*innen angeboten werden. Die Politik ist mittlerweile auf einem guten Weg und versucht  zeitnah, zusammen mit den Eigentümern drei Bereiche als Baugrundstücke auszuweisen.

Die Zukunftswerkstatt Anfang April 22 war der Meinung, dass die Vereine nicht alles leisten können, was unser Dorf noch lebens- und liebenswerter macht. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, dass sich einige Kümmerer in einem Dorfrat zusammen finden um Zukunftsprojekte anzuschieben.

 

Eicherscheid mit seinen 1275 Einwohnern ist ein Ort, in dem attraktives Wohnen und Arbeiten sehr gut harmoniert und eine angemessene Infrastruktur-Ausstattung vorhanden ist. Güter für den täglichen Bedarf können im genossenschaftlichen Lebensmittelladen gekauft werden, wo auch eine Backtheke vorhanden ist. Dieser Laden gehört den Mitgliedern der Konsumgenossenschaft (182 Eicherscheider Bürger), dessen Vorstand die anfallenden Arbeiten ehrenamtlich ausführt. Mit dem Dorfladen in Roetgen-Rott wird nicht nur kooperiert, dieser wird von  der Eicherscheider Genossenschaft zusätzlich geführt. Hier gibt es insgesamt 18 Frauenarbeitsplätze, von denen einige auch halbtags angeboten werden. Außerdem gibt es im Ort zwei Autowerkstätten und einen Elektrohandel. Ausbildungsplätze werden im Handwerk und in Dienstleistungsberufen angeboten. Touristen haben die Möglichkeit, im Hotel oder in 11 Ferienwohnungen zu übernachten.

99 Betriebe bieten im Ort 210 Arbeitsplätze in Gewerbe, Handwerk und Tourismus an, davon ca. 95 Frauenarbeitsplätze; nur ein verschwindend geringer Anteil der Erwerbstätigen ist arbeitslos.

Erfreulicher Weise hat die Landwirtschaft in Eicherscheid in den letzten 10 Jahren wieder mehr an Bedeutung gewonnen. Vor allem junge Familien betreiben wieder Landwirtschaft. Es gibt 9 privilegierte Nebenerwerbsbetriebe (Pferde, Rinder und Schafe) sowie einen Vollerwerbsbetrieb (Schafe, Ziegen und Pferde). Landwirte sind Landschaftspfleger mit Zukunftskompetenz.

Ein weiterer Betrieb hat sich auf Agrarservice spezialisiert und mäht viele Wiesen in der Umgebung des Ortes, um das  Heu anschließend zu vermarkten.

Die Abwasserkanalisation wurde 2004 als reines Schmutzwassersystem fertiggestellt, das Regenwasser wird fast ausschließlich auf den eigenen Grundstücken in den alten Kleinkläranlagen gesammelt und für die Gartenbewässerung genutzt.

Mehr als 50 Eigenheime nutzen mittlerweile Photovoltaikanlagen, außerdem gibt es ca. 40 Wärmepumpen zur energiesparenden Wärmegewinnung. Daneben haben ca. 80 % der Haushalte Kachelöfen und Holzheizungen, in denen Hackschnitzel, Pellets und vielfach das Holz der heimischen Buchen verfeuert wird.

Seit 2005 ist das Neubaugebiet Brommersbach erschlossen worden und  mittlerweile komplett bebaut. Ein weiteres Neubaugebiet „Untere Buschgasse“, das privaten Eigentümern gehört, ist ausgewiesen, hier sind die Kosten der Erschließung für die Eigentümer noch zu hoch, da nur von einer Seite der Straße bebaut werden darf (Landschaftsschutzgebiet).

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Projekte durch die Dorfgemeinschaft umgesetzt:

  • behindertengerechte Neugestaltung des Ortskerns (vorher stolperanfälliges Natursteinpflaster)
  • Spielplatz: Neue attraktive Spielgeräte sowie Matschküche, Fußballtor und Tischtennisplatte
  • Glasfaser bis ins Haus für schnelles Internet und deutliche Verbesserung des  Mobilfunkempfangs durch einen  Mobilfunkmast
  • Deutliche Verbesserung ÖPNV durch einen Netliner (Rufbus) mit zusätzlicher Haltestelle im Hinterdorf
  • Erweiterung und Sanierung Kindergarten (Eigentümer Feuerwehr Eicherscheid)
  • Ehrenmal: Alte Bruchsteinmauer saniert, neue Gedenktafeln sowie Anlage einer ortstypischen Buchenhecke (statt Thuja)über Heimat-Förderung NRW
  • Anlegung von sechs Wildblumenwiesen (+ 6 private) – LEADER Projekt Na-tür-lich Dorf , ca. 700 qm
  • Aufhängen von Nistkästen Dorfplatz u.a.
  • Neukonzeptionierung Wanderwege, Flurheckenweg mit Infotafeln sehr beliebt
  • Tempo 30 am Kindergarten
  • Reparatur und Erneuerung von 47 Wegekreuzen
  • Sanierung Feuerwehrgerätehaus durch Feuerwehrverein Eicherscheid
  • Neue Ideen im Dorfladen: Regionale Angebote, Bring Dienst (bei Corona sehr bewährt), elektronisches Kassensystem
  • Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED sowie 4 neue LED Lampen zur Lichtoptimierung auf Pfädchen
  • Ladesäulen für E-Autos im Ort
  • Sportverein: Klimaschutz: Zwei neue energiesparende Flutlichtanlagen (nur noch ca. 25 % Verbrauch) und Neubau behindertengerechter Toiletten sowie behindertengerechter Weg zur „Germania-Ecke“
  • Partizipation an Netzwerktreffen der Europäischen ARGE Dorfentwicklung in Eicherscheid (Der Ortsvorsteher nimmt mit Gattin regelmäßig an den Netzwerktreffen teil)

Für die Zukunft stehen folgende Projekte zur Umsetzung an:

  • Gründung eines Bürgerrates , der sich neben den Vereinen um Projekte im Dorf kümmert (Ergebnis Zukunftswerkstatt)
  • Aufstellung „Moospängsje“ (Skulptur unseres Spitznamens)
  • Erschließung von neuem Bauland
  • Anlegung eines Weihers o.ä. am früheren Standort im Dorfzentrum
  • Bauliche Änderung Ortseinfahrten zur Geschwindigkeitsreduzierung (beantragt)
  • Pendlerparkplatz „Am Gericht“ (genehmigt)
  • Anlage weiterer Obstwiesen – ggf. auch auf dem Dorfplatz
  • Kooperation mit den Kindergartenkindern: Anlage einer Wiese mit Narzissen
  • Radwege nach Simmerath und zum Hohen Venn
  • Sanierung „Germania-Ecke“ am Sportplatz – Treffpunkt der Generationen
  • Entsiegelung Gässchen Kirchweg (statt Asphalt –Split)
  • Bücherschrank im Gemeinschaftshaus und oder ein Archiv für die Dorfchronik.

 Soziales und kulturelles Leben:

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Fast alle Einwohner sind in einem der sechzehn Ortsvereine oder den sechs weiteren Gruppierungen organisiert Sportheim, Pfarrheim, Reithalle mit Casino, die Vereinshalle „Tenne“, sowie der neue Kunstrasensportplatz wurden mit erheblicher Eigen­leistung und in einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion zahlreicher ehrenamtlicher Helfer erstellt.

Viele Stunden und Tage wa­ren die Bürgerinnen und Bürger mit dem Bau der Gemeinschaftseinrichtungen beschäf­tigt. Beim Bau der Festhalle Tenne (ca. 20.000 Arbeitsstunden) und des Kunstrasenplatzes (6500 freiwillige Arbeitsstunden) waren samstags bis zu 50 Helferin­nen und Helfer auf der Baustelle. Beim Sportplatzbau  entspricht das einer Eigen­leistung von 225.000 Euro.

Eicherscheid ist ein Vereinsdorf, es gibt in 16  Vereinen insgesamt 3190 Mitglieder. Viele Mitglieder sind in mehreren Vereinen engagiert.

Ehrenamtlicher Einsatz wird groß geschrieben. Über 20.000 ehrenamtliche Helferstunden werden pro Jahr geleistet. Jedes Jahr erhält ein Bürger den Ehrenamtspreis. Die Vereine kooperieren sehr gut miteinander, dabei bespricht man Termine und Projekte im Ortskartell. Vier der größeren Vereine sind Eigentümer der Festhalle und organisieren im Wechsel Karnevalsveranstaltungen und die Kirmes. Die Musikvereine veranstalten alle 2 Jahre ein Frühjahrskonzert. Ortsteile organisieren regelmäßig Straßenfeste und integrieren so Neubürger*innen.

An Gemeinschaftseinrichtungen gibt es einen Kindergarten im ehemaligen alten Schulgebäude mit 2 Gruppen, die Förderschule mit einer Gymnastikhalle, die Kirche, das Pfarrheim, ein Vereins- und Festhaus (Tenne), eine Reithalle mit Casino, ein Feuerwehrgerätehaus mit Gruppenraum, ein Sportheim und ein Gemeinschaftshaus mit Proberäumen und Jugendraum.

Von den 1275 Einwohnern sind 221 unter 18 und 261 über 60 Jahre alt.

 Jugendbetreuung wird wie folgt angeboten: Zwei Jugendräume in Selbstverwaltung im Gemeinschaftshaus, Pfarrheim: Eltern-Kind-Treff.

Die Endstation organisiert 5 Jugendbälle im Jahr mit zum Teil über 500 Teilnehmern; Sportverein (Jugendfußball, Kinderturngruppen, Leichtathletik, Laufen, Skifahren usw.), Musikverein und Trommler- und Pfeifercorps – ca. 50 Jugendliche in musikalischer Ausbildung, Schülerorchester, Reiterverein (Reitabzeichen, u.a. Voltigieren und pädagogisches Reiten in Kooperation mit der Förderschule). Der Arbeitskreis Geschichte organisiert für die Kindergartenkinder das Heu bocken.

Ein Highlight ist der mit viel ehrenamtlicher Hilfe neu gestaltete Spielplatz, der zum Generationen-Treffpunkt im Ort geworden ist.

Während der Coronazeit haben viele Eltern der Kindergartenkinder alternative Veranstaltungen organisiert: Kinderkarneval, Oster-, St. Martin-, Nikolaus- und Sternsinger Rundgänge.

 Altenbetreuung gibt es in der Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, in der Seniorengruppe des Eifelvereins, in der Seniorengruppe des Trommler- und Pfeiferkorps und im Sportverein: Alte Herren Fußball und Seniorennachmittag. Im Pfarrheim werden Seniorennachmittage und Seniorenausflüge angeboten.

 Dorffeste/Brauchtum: Groß- und Kleinkirmes, Sportwochen, Reit- und Fahrturniere, Fuchsjagd,  Pfarrfeste, 5 Jugendbälle im Jahr, Pfingstwandertag, Karneval, Straßenfeste, Johannisnacht, Sternsinger, Martinszug, Wallfahrten, Volkslauf mit Halbmarathon, Schülersportfest.

Neubürger werden vom Ortsvorsteher persönlich besucht. Sie bekommen eine Informationsbroschüre ausgehändigt.

Migranten werden in die Vereine integriert, die Mitgliedschaft ist kostenlos. Nachbarn übernehmen den Deutschunterricht.

 Kultur: Frühjahrskonzerte, Theatervorstellungen in der Tenne, Martinszug, Osternachtfeier, Musikverein spielt in der Heiligen Nacht, Wanderwege, Wegekreuze und Flurschilder (durch Eifelverein angelegt und gepflegt), Tränken, Wallfahrten (Heimbach, Moresnet, Belgenbacher Mühle),  Ikonenausstellung, Eine-Welt-Laden, Frauengottesdienst, Bibelgespräche, Kleinkinder- und Jugendmessen.

Besonders erwähnenswert ist die Durchführung von überregionalen Großveranstaltungen wie Kreiswandertag (4x zwischen 1000 und 2000 Teilnehmern), Deutsche Meisterschaften im Seifenkistenrennen, Profifußballspiele mit 2500 Zuschauern, Auftritt der Schürzenjäger mit 5000 Zuschauern sowie zahlreiche Verbandsfeste der Musiktreibenden Vereine.

Wertschätzender Umgang mit Baukultur, Natur und Umwelt:

Ursprung unseres Ortes war ein römisches Holzfällerlager  um 200 bis 300 n. Chr., ca. 1400 wurde Eicherscheid durch die ersten Siedler gegründet.  Die ersten Bauten haben im  Bereich zwischen dem jetzigen Zentrum und der Breitestraße gestanden. Es gibt 30 denkmalgeschützte alte Bauernhäuser und 5 Naturdenkmäler. Ortstypisch sind einundeinhalb bis zweigeschossige Fachwerkbauten mit zur windexponierten Seite  verlängerten Dachhälften und Windschutzhecken (Rotbuchen). Die üblichen L-förmigen landwirtschaftlichen Bauten orientieren sich überwiegend mit ihren Hofflächen zum öffentlichen Straßenraum und bilden gemeinschaftliche Raumsituationen.

Jede Parzelle weist einen direkten Bezug zur umgebenden Landschaft oder zu den innen­liegenden, teilweise noch bewirtschafteten Freiflächen auf. Eine Besonderheit stellen die häufigen, mit unterschiedlichen Merkzeichen (Einzelbäume, Wegekreuze, Kapellchen…) versehenen Dreiecksknoten dar (insgesamt 11 Stück).

Die Bau- und Raumstruktur zeichnet sich durch eine sehr offene, lockere Bauweise in sehr flächenhafter Ausdehnung aus. Daraus ergibt sich eine starke Verflechtung zwischen öffentlichem Straßenraum, privaten Freiflächen und der umgebenden Landschaft. Der weitläufige Straßenraum und der hohe Anteil an prägenden raumwirksamen grünen Elementen (Einzelbäume, Baumreihen, Windschutzhecken) ergeben eine robuste Grundstruktur.

Der Ortskern wurde dank der Dorferneuerungsmaßnahme 1999/2000 durch die Entsiegelung der Flächen, der Baum- und Heckenanlage mit orttypischen Gehölzen, der Erneuerung des Dorf- und Spielplatzes und der Neuordnung der Parksituation zwischen Kirche und Sportplatz erheblich aufgewertet. Die Zugänge zu Geschäften, Vereinshalle, Sportheim usw. sind barrierefrei und behindertengerecht ausgebaut.

Das Neubaugebiet Brommersbach wird zwischen zwei bestehenden Straßen eingefügt. Um eine nicht gewollte Eintönigkeit zu vermeiden, werden die Grundstücke mit variablen Grundstücksbreiten von 16 bis 24 m verkauft. Unsere Dorfforen beschäftigten sich auch mit der baulichen und gestalterischen Zukunft im Dorf. Hierbei sollen innovative Ansätze zur Initiierung und Stärkung einer attraktiven Baukultur im Dorf  thematisiert werden. Mit Hilfe von Zuschüssen soll auch eine Sanierung des Gemeinschaftshauses auf den Weg gebracht werden. Möglicherweise könnte eine Gestaltungsatzung die notwendige Konsequenz aus den weiteren Dorfforen sein. Außerdem werden die Bürgerinnen und Bürger bei der Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplanes durch Bürgerversammlungen aktiv einbezogen. Über zwanzig Neubauten wurden seit 2018 erbaut, mittlerweile kaufen oder erben  junge Familien auch Häuser aus dem Bestand, die sie mit viel Liebe sanieren.

Im Ortszentrum gibt es einen großen Dorfplatz, der mit vielfältigen Bäumen und Sträuchern bewachsen ist. Hier haben wir Vogelhäuschen aufgehängt und eine weitere Blumenwiese erstellt. Hier befindet sich auch der zentrale Spielplatz des Ortes mit Ruhebänken zum Verweilen. Einen weiteren gibt es im Hinterdorf.

Weitere Spiel- und Sportplätze: 1 Rasenfußballplatz, 1 Kunstrasenplatz (2005 eingeweiht) 1 Spielwiese.

Das Wechselspiel von Freiraum und Grünelementen und homogener, abwechslungsrei­cher Bebauung und Baugestalt kennzeichnet einen heute noch gut erkennbaren unverwech­selba­ren Ort. Im ganzen Ort findet man die typischen Rotbuchenhecken als Grundstückseinfriedungen.  Viele ortstypische Bäume (Kastanien, Linden, Eichen, Buchen) findet man in der Dorfmitte sowie auf den typischen Dreiecksknoten oder als Durchwachser aus den Rotbuchenhecken. Die bis zu 8 Meter hohen Rotbuchenhecken, die früher als Schutz vor den rauen Winden dienten,  prägen das Bild des Ortes. 5 Bäume sind zu Naturdenkmälern ernannt worden, den eindrucksvollsten Baum, eine  Linde aus dem Jahre 1600, kann man an der Kirche bewundern. Zusätzliche Bäume wurden im Zuge der Dorferneuerungsmaßnahme angepflanzt. Bankette mit Gras- und Krautflora sind vor fast allen Grundstücken vorhanden. Diese werden in der Regel von den Bürgern liebevoll gepflegt.

Der Friedhof mit der neuen Blumenwiese ist ebenfalls mit Buchenhecken umrandet und passt sich so sehr gut an die Umgebung des Ortes an. Richtung Rurtal (Südlage) gibt es mehrere Obstwiesen.

Vier Bäche, deren Läufe wegen der dort anzutreffenden Biotope zum Naturschutzgebiet erklärt wurden,  entspringen in der Umgebung des Ortes; hier gibt es auch zwei Fischteiche. Ein besonderes Biotop ist oberhalb der Uhusley als Naturdenkmal ausgewiesen.

Typisch für das Ortsbild sind die vielen Blumengärten vor den Häusern, die im Sommer mit dem Blumenschmuck an fast allen Häusern ein buntes Bild abgeben. Daneben gibt es auch viele Nutzgärten, die der Selbstversorgung der Familien dienen.  Neben den Buchenhecken gibt es noch einige Mauern, die die Grundstücke begrenzen, u.a. findet man eine als Begrenzung des Kirchengrundstückes und am Ehrenmal.

Die unmittelbare Umgebung des Ortes wird durch die ästhetisch ansprechende und sehr gut gepflegte, kleinteilige Wiesen- und Heckenlandschaft geprägt. Diese Eicherscheider Heckenlandschaft ist zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden.  Die landwirtschaftlichen Flächen werden fast ausschließlich durch eine zum Teil schon extensive Grünlandwirtschaft genutzt (Wiese, Weide). An den Bachläufen war die Bewirtschaftung auf Grund der Hanglage nicht mehr möglich, so dass man hier Wald vorfindet.

Eine Flurbereinigung hat wegen des Widerstandes der einheimischen Landwirte glücklicherweise nicht stattgefunden; aus diesem Grunde sind die alten Heckenstrukturen erhalten geblieben. Da die durch die Hecken begrenzten Flächen für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung mit modernen Maschinen heute viel zu klein sind, wird eine große Anzahl der Flurstücke durch Schafe, Pferde und Pensionsvieh beweidet. Obwohl viele Flächen mittlerweile an Landwirte aus anderen Orten verpachtet sind, kümmern sich die Ortsansässigen nach wie vor um die aufwändige Heckenpflege.

Der Eifelverein hat drei Rundwanderwege um den Ort markiert, die von ihm regelmäßig gepflegt und ausgebessert werden (Brücken, Bänke, Viehtränken). Außerdem wird ein Dorfrundgang angeboten, der die Sehenswürdigkeiten des Dorfes aufzeigt.

Der barrierefreie Flurheckenweg, dessen Idee in einer Dorfwerkstatt geboren wurde,  ist ein besonderes Highlight und wird von Einheimischen und Touristen sehr gut angenommen. Er führt ca. 8 km durch die einzigartige Heckenlandschaft und zeigt an sieben Infostationen die Besonderheiten der Eicherscheider Heckenlandschaft. Er hält auch für Kinder viele Informationen bereit, pädagogisches Begleitmaterial kann man sich aus dem Netz laden. Die 8. Infostation mit herrlichem Ausblick auf das Rurtal ist auf Antrag aus dem Ort als Eifelblick ausgewiesen. Im Winter wird eine Langlaufloipe gespurt, um den sanften Tourismus des Ortes in dieser Jahreszeit anzukurbeln.

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